Am 15. Juli 1942 wurden 926 jüdische Menschen laut Listen der Gestapo von Hamburg nach Theresienstadt, Terzin in der Nähe von Prag, deportiert. Für die meisten, vermutlich 874, war die Schule Schanzenstraße die Sammelstelle zur Abwicklung der Deportation.
Weiterer Verschleppte kamen aus anderen norddeutschen Städten und Gemeinden direkt zum Hannoverschen Bahnhof (heute Hafencity). Von der Sammelstelle der Schule wurden die Menschen von der Polizei mit Mannschaftswagen auch zum Hannoverschen Bahnhof gebracht. Von hier brachte sie ein Zug nach Theresien/Terezin, wo sie am 16. Juli 1942 ankamen.
Wilhelm Mosel schreibt in seiner Broschüre „Wegweiser zu ehemaligen jüdischen Stätten in Hamburg – Heft 2“ über ein Telefonat, dass er im Mai 1983 mit einer Angehörigen eines NS-Opfers geführt hatte: „Die Tante und der Onkel seien im zweiten und dritten Stock der Schule untergebracht gewesen. Es seien dort in den Klassenräumen doppelstöckige Luftschutzbetten aufgestellt gewesen. … Auf dem Schulhof der Schule hätten inzwischen Mannschaftswagen der Polizei gestanden, die mit Bänken ausgestattet gewesen sein. Hier habe ich mit ansehen müssen, wie alten Leuten in den Rücken getreten sei, wenn sie nicht schnell genug die hohe Klapptritte der Wagen erklimmen können.“ Eine Nachbarin, die damals in der Altonaer Straße wohnte, erzählte: „Einmal habe sie im Laufe des Tages eine Menge LKWs beobachtet, die zum Schultor … herausgefahren seien.“
Da es zum Zeitpunkt noch keinen Bahnhof in dem Getto und später auch Konzentrationslager, endete die Fahrt am tschechischen Bahnhof in Bohusovice, so dass sie die restlichen Strecke von hier zu Fuss gehen mussten.
Von den damals 926 deportierten überlebten 39 Personen.