Louis Satow wurde am 20. Juni 1880 in Lübeck geboren. 1900 bestand er das erste Staatsexamen als Lehrer. Ab 1902 arbeitete er in einer Gehörlosenschule. 1904 legte er sein zweites Staatsprüfung in Hamburg ab und wurde nach einer Spezialausbildung für den Unterricht für Sprach- und Hörgeschädigten verbeamtet. Seine Arbeitsstelle wurde die damalige Taubstummenschule in der Bürgerweide (21) in Hamburg Hamm. Vor dem Ausbruch des 1. Weltkriegs 1914 trat er der Altonaer Ortsgruppe der Deutschen Freidenker Gesellschaft bei, 1918 der SPD und wurde Mitglied der Freireligiösen Gemeinde. 1930 wurde er Vorsitzender der Norddeutschen Arbeitsgemeinschaft der DFG. 1931 trat Louis Satow aus der SPD aus, da diese einen Unvereinbarkeitsbeschluss zur DFG und SPD beschlossen hatte, schreibt Iris Groschek in ihrer Veröffentlichung “Die Hamburger Gehörlosenschule im ‘Dritten Reiche’”.
Zwischenzeitlich war Satow als Lehrer in der Schwergehörigen-Schule in der Kampstraße 58 verwetzt worden, die hier seit 1920 ihr Hause hatte. Am 27. Juli 1933 schrieb die Polizeibehörde Hamburg an die Landesunterrichtshörde/Schulbehörde Hamburg mit dem Vermerk „Eilt“, „betreffend Satow wegen des Verdacht staatsfeindlicher Einstellungen“. Am 19. September 1933 wurde Satow auf Basis des im April 1933 beschlossenen Gesetzes zur Wiederherstellung des Beamtentums aus dem Schuldienst entlassen und wurde vorzeitig pensioniert. „Da mir auch jede anderweitige Tätigkeit wurde, traf mich die vorzeitiger Pensionierung mit verminderter Pension besonders hart“, schrieb er 1951.
Louis Satow war Sprecher der Freireligiösen Gemeinde Hamburg, die 1935 wegen „gesetzwidriger politischer Machenschaften“ von den Nazis verboten wurde. Er engagierte sich in der NS-Zeit über den Freimaurerbund “Zur aufgehenden Sonne” in der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ und wurde wiederholt von der Gestapo vernommen, ohne das ihm etwas nachgewiesen wurden konnte..
Nach der Befreiung Deutschlands vom Faschismus am 8. Mai 1945 gründete er den Hamburger Kulturverlag Satow, der erfolgreich Bücher und Magazine verlegte. Am m 27. Mai 1968 starb er in Hamburg.