An der Veranstaltung in der Aula der Ganztagsgrundschule Sternschanze am 29.Juni 2023 zum erinnern an verfolgte Schülerinnen der damalige Schule Schanzenstraße, den rausgeschmissenen Lehrer:innen aus den Schulen in der Sternschanze und deportierten Pädagogen:innen am 15. und 19. Juli 1942 nahmen 40 Personen teil. Es gab Erzählungen zu einzelnen Personen sowie Ausführungen zur Einordnung der Schulpolitik unter NS-Verwaltung.
Svenja Hohnke, Schulleiterin der Ganztagsgrundschule, begrüßte. Schulrat Lars Horster nahm Bezug auch auf die Geschichte nach 1945, wo NSDAP-Mitgliedern einfach wieder die Schulleitung übernahmen und verwies auf die neue Inhalte der Schulbehörde zur Geschichtsvermittlung zur NS-Zeit. Bodo Haß von der GEW Hamburg betonte die Schlußfolgerungen für den Alltag im der Schulleben heute, dem Zusammenspiel aller an der Schule beteiligten, damit sich das NS-System nie wiederhole.
Anna von Villiez verwies auf die Ende des 19. Jahrhunderts in Hamburg entstanden Israelitische Töchterschule, die im Laufe der Weimarer Republik eine Schule wie jede andere im staatlichen Schulsystem war, welche emzipatorischen Beiträge von ihr in den Jahrzehnten vor 1933 ausgingen. Sie griff das Verhältnis zur Schule Schanzenstraße zur damalige Israelitischen Töchterschule im April 1942 auf, als Emma Lange deren Aufnahme in den 3. Stock der Schule Schanzenstraße mit antisemitischen Begründungen ablehnte. Ruben Herzberg las einen Text von Barbara Brix, einer Lehrerin der Klosterschule vor, die zu Clara und Walter Bacher ein neues Buch geschrieben hatte.
Günter Westphal von der Stadtteilinitiative Münzviertel sprach von deren eintreten für einen Straßennamen in Hammerbrook nach Recha Lübke. Holger Artus erzählte über die Sintezza Laura Rosenberg, die bis 1943 in die Schule Schanzenstraße ging, verfolgt und misshandelt wurde.
In der Aula gab es noch eine Ausstellung über die einzelnen Personen, über die auf der Veranstaltung gesprochen wurde.