Der Stadtteilrundgang am 28. Juni 2023 will einen Teilaspekt des Widerstands von Menschen aus den beiden Wohngebieten um den Sternschanzen-Bahnhof erzählen, aus dem Schanzen- und Weidenviertel. Es geht um einzelne Menschen, die hier lebten und nicht einverstanden waren. Sie handelten individuell oder in Strukturen. Uns geht es um ihre Haltung.
Schanzenstraße 41:
Der Start um 17 Uhr vor der Schanzenstraße 41, wo in der Weimarer Republik Carl von Ossietzky für einige Zeit sein Büro hatte, wurde gewählt, weil er sich frühzeitig gegen Militarismus und den Faschismus stellte, noch vor 1933. In der NS-Zeit hatte er dieses Büro schon lange nicht mehr.
Bartelsstraße 49:
Hier lebte Henriette Völker mit ihrer Familie. Sie wurde am 19. Juli 1942 nach Theresienstadt/Terezin, in der Nähe von Prag deportiert.
Bartelsstraße 55:
Im Hinterhof war in der Weimarer Republik der „Rote Hof“. Die Menschen wehrten sich gegen die SA und NSDAP Aktionen. An diesem Ort soll die Geschichte des Leiters der KPD im Schanzenviertel, der illegalen KPD, Johannes Auerbach, erzählt werden.
Amandastraße 85:
Die Schülerin, Amalie Bredemeyer, ließ einen Zwangsarbeiter bei sich für einige Zeit leben, was verboten war. Sie wollten nach England fliehen. Dafür wurde sie zu einer Zuchthausstrafe verurteilt, Leopold Garcia wurde ermordet.
Amandastraße 63:
Emil Tiessat äußerte sich abfällig gegenüber Hitler und den Krieg. Er wurde denunziert und dafür ermordet.
Weidenallee 61:
Willy Tiedt organisierte für die SPD Eimsbüttel den Widerstand. Dafür wurde er verurteilt und saß im Zuchthaus.
Schäferstraße 4:
Alwin Esser war in der KPD. Er wurde verhaftet und im Gestapogebäude im Stadthaus erschlagen.
Weidenallee 10bc:
Hier war eine jüdische Werkschule, die Schlosser und Tischler für ihr neues Leben in Palästina ausbildete. Sie war für einige Zeit ein Schutz und schuf eine Perspektive.