Presse-Info zur Kundgebung am 9. November 2023 vor Ganztagsgrundschule Sternschanze zur Erinnerung an die Novemberpogrome 1938
Einer der wenigen noch lebenden Zeitzeugen, Kurt Goldschmidt, wird auf der Kundgebung zur Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 am Freitag, den 9. November 2023, vor der Ganztagsgrundschule Sternschanze zu hören sein.
Der 1923 in der Talstraße in St. Pauli geborene Goldschmidt war am 10. November 1938 Augenzeuge des Nazi-Mobs in der Hamburger Innenstadt auf dem Weg zu seiner Ausbildungsstelle, Frankfurter & Liebermann, im Kaufmannshaus in den Hohen Bleichen. Er lebte bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt/Terezin in der Nähe des Kundgebungsortes. Seit vielen Jahrzehnten ist New York sein Zuhause. Im März 2023 feierte Kurt Goldschmidt seinen 100. Geburtstag.
Neben Kurt Goldschmidt wird Karin Heddinga, Mitarbeiterin der “Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte” sprechen. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt für ein Dokumentationszentrum in der Hafencity, wo eine historische Dauerausstellung eingerichtet werden soll, die sich mit der Geschichte des ehemaligen Deportationsortes Hannoverscher Bahnhof befasst.
In den Stadtteilen um den Sternschanzen-Bahnof wird es im Vorfeld am 25. und 26. Oktober 2023 Aktivitäten in der Nachbarschaft zu jüdischen NS-Opfern den Familien Finkels, Hermann und Schreiber, vor der Weidenallee 4 und der Juliusstraße 35 geben.
Die Initiative „Kein Vergessen im Weidenviertel“ organisiert seit einigen Jahren anlässlich der Novemberpogrome 1938 im Viertel zwischen Sternschanze, Schlump und Christuskirche jährlich eine Kundgebung, die sich an die Nachbarschaft richtet und einbezieht. Sie findet um 18 Uhr an der Namenstafel der Juli-Deportierten von 1942 am Haupteingang der Ganztagsgrundschule Sternschanze statt. An den Hunderten Stolpersteinen werden in den Vierteln aus der Nachbarschaft wieder Kerzen aufgestellt.
Hamburg, den 20. Oktober 2023