Vor den Namenstafeln der Juli-Deportieren von 1942 am Haupteingang der Schule an der Altonaer Straße 38 im Schanzenviertel soll mit einer Kundgebung erinnert werden. Die örtliche Erinnerungs-Initiative lädt für Mittwoch, 19. Juli 2023, 17 Uhr, vor dem Haupteingang der Ganztagsgrundschule an der Altonaer Straße 38 dazu ein.
Über 1.500 jüdische Menschen wurden am 15. und 19. Juli 1942 über die Sammelstelle in der Schule Schanzenstraße, direkt am Bahnhof Sternschanze, mit Polizeiwagen zum Hannoverschen Bahnhof, und von dort nach Theresienstadt/Terezin deportiert. Nur wenige Menschen überlebten diese Transporte. So etwa Henriette Völker, die in der Bartelsstraße 49 wohnte, war die einzige Überlebende aus dem Schanzenviertel.
Von den 20 Deportationen jüdischer Menschen sowie Sinti und Roma zwischen 1940 und 1945 aus Hamburg wurde eine über eine staatliche Schule, die Schule Schanzenstraße, organisiert. Erst seit 2022 erinnern drei Namenstafeln an diese Menschen. Die nachbarschaftliche Erinnerungs-Initiative umliegender Stadtteile ruft seit einigen Jahren zu Kundgebungen anlässlich der Jahrestage auf.
Auf der diesjährigen Veranstaltung sprechen:
- Marlies Poss, Großnichte von Berthie Philipp (deportiert 15.7.42)
- Marlies Schmidt, Enkelin von Hindelchen Karp (deportiert 15.7.1942)
- Stefan Hensel, Hamburger Antisemitismus-Beauftragter
- Olaf Wunder, Chef-Reporter der Hamburger Morgenpost.
Hamburg, den 13. Juli 2023