Lisa Subowksi von der „Ernst Thälmann Gedenkstätte“ Hamburg sprach auf der Kundgebung am 9. November 2019. Sie erinnerte besonders an Hans Hornberger, vor dessen Stolperstein die Kundgebung, Kleinen Schäferkamp 48, stattfand,- in Erinnerung an alle anderen Opfer der Nazi-Diktatur. Hier ihre Rede:
Der Terror der Faschisten fing nicht erst am 9. November 1938 an, er wurde in Hamburg schon 1929 von der Firma Hapag–Lloyd mit Millionen Beträgen unterstützt. Zuerst wurden die Kommunisten und Sozialdemokraten und Andere verfolgt. Schon vor 1933 wurden die Ersten erschlagen. Gerade in diesem Stadtteil der Arbeiter gab es großen Widerstand, das hörte nach den ersten Massenverhaftungen
nicht auf. Einer der vielen die dabei waren, war Hans Hornberger, es wurde viel über ihn geschrieben, wichtig war für uns in der heutigen Zeit: Er war ein einfacher Arbeiter er war Maschinenschlosser und arbeitete auf der Werft Blohm und Voss im Hafen. 1929 schließt er sich der KPD an nimmt an Marxistischen Kursen teil. Er hält Reden vor Arbeitern und Bauern, er arbeitet als Instrukteur der Partei. Seit 1941 im Dezember arbeitet eine Gruppe in Hamburg, es sind drei Männer Robert Abshagen, Franz Jacob und Berhard Bästlein sie kannten denn Faschismus von seiner grausamsten Seite aus dem KZ Sachsenhausen. In Hamburg druckten sie u.a. Flugblätter gegen den Krieg, und es ging darum in Hamburger Betrieben Gruppen zu bilden, die Menschen aufzufordern den Moskauer Rundfunk zu hören und sich selber ein Bild zu machen über den Krieg und die Faschisten. 1941 wird Hans von den führenden Leuten der KPD wie Franz Jacob und Robert Abshagen nach Ausbruch
des Krieges dazu gewonnen die KPD wieder aufzubauen. Der Kampf gegen die Faschisten ist oberstes Gebot. Auf der Werft werden Dreiergruppe gebildet, Hans arbeitet mit Jonny Stüwe und Walter
Reber zusammen. Sie bekommen Kontakt zu Kriegsgefangenen aus
Polen, mit Michael Poziwilek zusammen sammeln sie Lebensmittel
für die Zwangsarbeiter und KZ Häftlinge die in den faschistischen
Betrieben schuften müssen. Kleidung und Geld für illegal lebende
Genossen in Hamburg die von der Gestapo gesucht werden. Die
Jacob Bästlein Abshagen Gruppe hat Mitkämpfer und Stützpunkte
nicht nur bei Blohm und Voss, der Stülckenwerft und Anderen.
In fast allen Großbetrieben Hamburgs. Es gab Kontakte in die
Wehrmacht, nach Bremen, nach Kiel, Rostock, Leipzig und Berlin.
Dort wird 1942 die Gruppe Schulze Boysen Harnack durch die
Gestapo aufgedeckt, das trifft auch Hamburg. Es setzt eine große
Verhaftungswelle ein, am 19. November 1942 wird Hans auf der
Werft von der Gestapo verhaftet. Nach den Bombenangriffen auf
Hamburg 1943 werden viele Häftlinge aus dem Zuchthaus Fuhlsbüttel
auf Urlaub entlassen. Auch Hans Hornberger, er ist sich einig mit
vielen anderen nie wieder zurück in diese Hölle. Es gibt Freunde, der
polnische Genosse dem er bei Blohm und Voss half hilft jetzt ihm, er
bringt Hans bei Margit Zinke im Falkenried unter. In Eimsbüttel gibt
es auch eine Adresse zu der Hans Hornberger geht um wieder
Kontakt zu knüpfen, Rudolf Esser der Schuhmacher in der
Schäferstraße 4, dort liegt heute ein Stolperstein für Alwin Esser
seinen Bruder, Mitglied im KJVD erschlagen von den Faschisten im KZ
Fuhlsbüttel 1933. Als Hans in den Laden kommt ist nur der Lehrling
Rudolf Steinfatt dort, Hans fragt nach Gustav Bruhn einem der
führenden Genossen der Jacob Bästlein Abshagen Gruppe: Ja Rudolf
könnte Kontakt herstellen mit Gustav, er solle später wiederkommen.
Rudolf Steinfatt wusste natürlich wo Gustav war, bei seiner Frau
Lisbeth Bruhn, sie lebte illegal in der Bogenstrasse 23 bei Klara
Dworznik. Der Kontakt kommt nicht mehr zustande, die Gruppe um
Gustav Bruhn wird von dem Spitzel Alfons Pannek an die Gestapo
verraten und Hans Hornberger läuft im konspirativen Treff der
Widerstandsgruppe dem ,,Waschbären„ in der Emilienstraße, von
der zuvor verhafteten Genossin Magda Thürey dem Gestapo Mann
Henry Helms in die Arme. Hunderte Kameraden aus allen Schichten
der Gesellschaft gehörten zu dieser Gruppe, Hunderte wurden
verhaftet, mindesten 69 wurden ermordet und auch Hans
Hornberger wurde am 14. Februar 1944 im KZ Neuengamme auf
Befehl Himmlers ohne Gerichtsurteil gehängt zusammen mit Kurt
Schill, Gustav Bruhn und seiner Frau Lisbeth. Die Zeugen ua. : Gretha
Hornberger, Michael Poziwylek, Rudolf Esser, Rudolf Steinfatt und
Klara Dworznik überlebten und Mahnen. Antikommunismus ist
heute bestimmt nicht das Problem der Gesellschaft, wenn auch das
Fernsehen und die Medien alles dafür tun. Auch das Gesetz: Wehret
den Anfängen ist längst überholt! Wir sind Verpflichtet zum
Widerstand und zwar zusammen und über fast alle Parteien hinaus.