Im September 1943 wurden über 600.000 italienische Soldaten von der Deutschen Wehrmacht in Gefangenschaft genommen. Am 8. September 1943 hatte Italien als ehemaliger Verbündeter Deutschlands mit den Allierten einen Waffenstillstand vereinbart. In Italien war Mussolini gestürzt worden. Da es noch über einen unter deutscher Kontrolle stehenden Marionettenstaat in Norditalien gab, ordnete Hitler an, die italienischen Kriegsgefangene als „Militärinternierte“ zu deklarieren, einen Status, den das Kriegsvölkerrecht gar nicht vorsieht.
In Hamburg wurden im September 1943 auf die schnelle Plätze in Hamburg für die italienischen Soldaten Plätze gesucht, bei den die Stadt Hamburg Eigentümer war. In erster Linie waren das freigemachte Schule und große Lagerhäuser im Hamburger Hafen.
In den ersten Tagen nach der Gefangenennahme der italienischen Soldaten wurden am 29. September 1943 die ersten 3.500 auf die in Hamburg provisorisch eingegerichten Lager verteilt. Am 23. Oktober 1943 gab es die zweite Welle von 2.350 Italiener in Hamburg. Eine Woche später, am 30. Oktober 1943 kamen noch ein 500 in Hamburg an.
Von den 6.350 italienischen Militärinternierte aus diesem drei Transporte wurden 490 direkt verschiedenen Firmenlager zugewiesen.
– Firma Hemmor
– Firma Itzhoe
– August Prien
– Firma Neumann
– Firma Plambeck
– Firma Ferck
– Firma Georgi
– Firma Schaft
– Pohls & Mecklenburg
– Firma Schmidt
Die verbleibenden 5.820 Personen wurden auf zwei große Lager im Hamburger Hafen, im Dessauer Ufer im Lagerhaus H (2.445 IMIs) und im Alten Wandrahm, vermutlich Block W ( 948 IMIs) einquartiert. Die größte Anzahl wurde auf freigemachte Hamburger Schulen verteilt:
– Schule Schwenkestraße
– Schule Forsmannstraße
– Schule Telemannstraße
– Schule Ericastraße
– Schule Lattenkamp
– Schule Kuckstraße
– Schule Langenfurt.
Zeitgleich mit der Ankunft der italienischen Soldaten in Sandbostel wurden in Hamburg weitere Zwangsarbeitslager eingerichtet. Gab es per 30.10.1943 insgesamt 12 Lager für italienische Militärinternierte, so waren es einen Monat später, am 30. November 1943, schon 27 Objekte. Es wurde weiter Lager für die italienischen Militärinternierten gebaut. Wenn auch keine Gesamtübersicht zurzeit bekannt ist, kann man das am Beispiel der Lager in der Burchardstraße 1 für 750 italienische Militärinternierte, der Marschländer Straße 11 für 350 sowie im Alten Wandrahm, Block S, belegen.
Jüngste Belege besagen, dass in Hamburg 13.500 italienische Militärinternierte in Hamburg zur Arbeit gezwungen wurden.