Über die Deportation von Ella Michel

Am 10. März 1943 wurden 51 jüdische Menschen nach Theresienstadt/Terezin deportiert. Eine von ihnen war Ella Michel. Sie überlebte die Befreiung 1945 im KZ Bergen-Belsen. Neben ihr wurden noch 12 Patienten:innen aus dem Krankenhaus in der Schhäferkampsallee deportiert, von denen niemand überlebte.

Deportierte vom 10. März 1943 aus der Schäferkampsallee 25/27 und 29

10.03.1943
1AliceBerend29.09.1871
2SelmaBlumenthal geb. Cohn12.12.1897
3WernerDawidowicz23.01.1922
4HenrietteFrankfurter27.02.1876
5JosefGoldmann1.6.1866
6JennyGoldmann22.10.1853
7Charlottevon Halle3.5.1876
8AnnaHirsch geb.Frank14.08.1868
9EllaMichel19.09.1920
10HedwigRosenberg Geb. Eckstein30.07.1870
11BettySeligmann12.12.1911
12BerthaSimon12.11.1862
13SophieWohlwill20.08.1872

Fast alle der Deportierten vom 10. März 1943 lebten nicht mehr in ihren eigenen angemieteten Wohnungen. Sie wurden gezwungen, in ehemaligen Wohnstiften zu leben, aus denen die Nazis Massenunterkünfte, so genannte Judenhäuser, gemacht hatten. Die zwangsweise Unterbringung in diesen Häuser sollte dem NS-Regime auch zur besseren Organisierung ihrer Deportationen dienen. Es waren aber auch Menschen, die schon lange in den Stiftwohnungen gelebt hatten und am 10. März 1943 deportiert wurden.

Mit dem Ausreiseverbot aus Deutschland vom 23. Oktober 1941 war eine Flucht aus Deutschland nicht mehr möglich. Bis dahin waren seit 1933 zwischen 10 – 12. 000 jüdische Menschen aus Hamburg geflüchtet. Die Wohnstifte wurden mit den beginnenden Massendeportationen in Hamburg ab dem 25. Oktober 1941 immer mehr zu Massenunterkünften geworden. Am 25. Oktober 1941, dem 8. und 18. November sowie am 6. Dezember 1941 waren 3.200 jüdische Menschen aus Hamburg verschleppt worden. Die letzte große Massendeportation fand über die Sammelstelle in der Schule Schanzenstraße am 15. und 19. Juli 1942 statt. An den beiden Tagen wurden insgesamt 1.700 jüdische Menschen nach Theresienstadt/Terezin verschleppt.

Ab März 1942 mussten alle jüdischen Menschen nach den rassistischen Kriterien der Nazis in den „Judenhäusern“ leben. Mit Abschluss der Massendeportationen wurden die meisten Häuser, die einst der jüdischen Gemeinde gehörten „verkauft“. Dieser Raub war Teil der Enteignungsstrategie der Nazis.

Die Deportierten vom 10. März 1943 kamen aus folgenden „Judenhäusern“*/Wohnungen:

Laufgraben 37 *

Beneckestraße 2 *

Beneckestraße 6 *

– Schäferkampsallee 25/27 *

– Schäferkampsallee 29 *

– Rutschbahn 25a *

– Grindelallee 21/23 *

– Illandkoppel 68

– Adlerstraße 20

Von den 51 überlebten insgesamt 12.

Ruth Dräger ist eine der noch wenigen Überlebenden des Holocaust. Sie lebt noch immer in Hamburg. Die „Jüdische Allgemeine“ schrieb über sie: „Als sie 15 Jahre alt war, wurde sie 1943 mit dem Großteil ihrer Familie in das Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt, die meisten überlebten nicht. Nach der Befreiung kam sie in ihre Heimatstadt Hamburg zurück.“ 

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